



28.03.2025
100 Jahre menschennahe Pflegekompetenz im Krankenhaus Spittal/Drau
Vor einem Jahrhundert als private Krankenanstalt gegründet, hat sich das Krankenhaus Spittal/Drau zu einer unverzichtbaren Gesundheitseinrichtung für die Bevölkerung Oberkärntens entwickelt. Heute sorgt ein engagiertes Team von rund 560 Fachkräften Tag und Nacht für eine erstklassige medizinische und pflegerische Betreuung. Mit sechs spezialisierten Abteilungen stellt das Krankenhaus sicher, dass den Menschen in der Region stets Spitzenmedizin auf dem neuesten Stand zur Verfügung steht. In unserer Reihe „Gesundheit für Oberkärnten“ werfen wir diesmal einen Blick auf die Entwicklung der Pflege im Krankenhaus Spittal/Drau und stellen die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie genauer vor (siehe Kasten).
Die Krankenpflege im Krankenhaus Spittal/Drau wurde ursprünglich von den geistlichen Schwestern des Deutschen Ordens aus Südtirol übernommen. Ihre Tätigkeit endete in den 1980er Jahren. Das Engagement der Schwestern hinterließ jedoch einen bleibenden Einfluss auf die Entwicklung
Pflegedirektorin Michaela Wutti: „Wir haben uns von der Laienpflege zu einem hochprofessionellen Berufsfeld entwickelt. Früher, auch und vor allem in Kriegszeiten, ging es vielfach nur um eine eher einfache Begleitung und Versorgung der Kranken oder Verletzten. Heute haben wir eine akademische Ausbildung und arbeiten im Team mit Ärzten und anderen nichtärztlichen Gesundheitsberufen an der Genesung der Patienten.“
OKN: Wie ist das gekommen?
Pflegedirektorin Michaela Wutti: „Durch unsere Ausbildung haben wir in der Pflege heute einen viel wissenschaftlicheren Zugang zum Beruf. Dadurch, dass wir theoriegeleiteter und in gewissem Sinne „forschender“ vorgehen, lernen wir besser und schneller. Damit hat sich die Pflegequalität massiv erhöht. Ein gutes Beispiel ist die Skala, mit der wir das Sturzrisiko eines Patienten einschätzen. Durch diese Früherkennung können risikominimierende Maßnahmen geplant und Stürze verhindert werden. Früher hat man den Patienten geholfen, wenn sie gestürzt waren – heute arbeiten wir da stark präventiv.“
OKN: Woher wissen Sie so viel über die Patienten?
Pflegedirektorin Michaela Wutti: „Heute dokumentieren wir viel mehr als früher. Das macht alles leichter nachvollziehbar. Früher wusste man bei Dienstantritt wesentlich weniger. Klar gab es auch damals eine Übergabe, aber heute haben wir viel strukturiertere Infos über den Patienten. Wir starten zum Beispiel mit dem Entlassungsmanagement schon bei der Aufnahme, indem wir fragen, ob es zu Hause jemanden gibt, der den Patienten nach der Entlassung unterstützen könnte. Wenn dem nicht so ist, können wir schon zeitnah beginnen, Alternativen zu organisieren. Früher hat man sich oft erst am Entlassungstag darüber Gedanken gemacht.“
OKN: Also mehr „Papierkram“ als früher?
Pflegedirektorin Michaela Wutti: „So würde ich das nicht sehen. Es macht natürlich nur Sinn, das zu dokumentieren, was einen Mehrwert für Patienten und Mitarbeiter darstellt. Das zu managen, ist unter anderem auch mein Job.“
OKN: Was hat sich im Arbeitsalltag verändert?
Pflegedirektorin Michaela Wutti: „Jedenfalls gibt es heute viel mehr Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in Teilzeit. Da ist wieder die gute Dokumentation und ein effektives Informationsmanagement extrem wichtig. Außerdem hat sich unser Tätigkeitsbereich fortlaufend erweitert. Unser spannender Beruf entwickelt sich eben ständig weiter!“
Viele weitere spannende Informationen zu „100 Jahre Krankenhaus Spittal/Drau“ finden Sie unter www.khspittal.com.
Medizinische Abteilungen – Teil 2: Abteilung für Orthopädie und Traumatologie
Anlässlich des 100 Jahr-Jubiläums stellen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Primarii des KH Spittal persönlich in dieser und weiteren Ausgaben der Oberkärntner Nachrichten ihre Abteilungen vor. Heute Primarius Dr. Wolfgang Kukutschki mit seiner Abteilung für Orthopädie und Traumatologie:
OKN: Beschreiben Sie in einem Satz den Eindruck, den Sie bei Übernahme Ihrer Funktion als Abteilungsleitung von Ihrem Arbeitsbereich hatten.
Dr. Wolfgang Kukutschki: „Bei Übernahme der Abteilung erwartete mich eine aufregende und interessante Tätigkeit, in deren Rahmen ich gestalterisch zur Entwicklung der Abteilung beitragen durfte und weiterhin darf.“
OKN: Welche Veränderungen konnten Sie an Ihrer Abteilung/in Ihrem Aufgabenbereich realisieren und worauf sind Sie besonders stolz?
Dr. Wolfgang Kukutschki:„Ich bin besonders stolz auf meine Mannschaft, den Zusammenhalt, den Teamgeist und positiven Spirit der Kolleginnen und Kollegen. Fachlich entwickeln wir uns kontinuierlich weiter. Wir können die Qualität in der Versorgung der Patienten halten und wollen sie noch ausbauen.“
OKN: Das Krankenhaus Spittal feiert 2025 seinen 100. Geburtstag. Welche Entwicklungen werden zukünftig von Bedeutung für Ihre Abteilung sein?
Dr. Wolfgang Kukutschki:„Das Wichtigste wird das Halten und Ausbauen des Personalstandes sein, ein guter Mix aus erfahrenen und jungen Kolleginnen und Kollegen, welche die Entwicklung unserer Abteilung weiterführen können und wollen.“
OKN: Was wünschen Sie dem KH Spittal zum Jubiläum?
Dr. Wolfgang Kukutschki: Ich wünsche dem Krankenhaus Spittal eine positive Zukunft, viel Mut und Energie bei der Bewältigung der sicherlich nicht einfacher werdenden Herausforderungen im Krankenhauswesen.
Bild 1: Dr. Gerald Bruckmann, MAS, Medizinischer Direktor des KH Spittal/Drau.
Bild 2: Primarius Dr. Gerald Rauter, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Bild 3 und Bild 4: Ein Blick in die medizintechnische Vergangenheit und in die hochmoderne medizintechnische Gegenwart des KH Spittal: eine Röntgenkugel aus der zweiten Hälfte der 1950er und ein Röntgengerät von heute.
(Alle Fotos: Krankenhaus Spittal)